Im Servicezentrum Digitalisierung und Fotodokumentation (SDF) der Universitätsbibliothek an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz wurde zu Beginn des Jahrs 2018 ein SCAN MASTER 1 von SMA aufgestellt. Die Entscheidung für das Gerät ist geprägt durch verschiedene Faktoren. Hierzu gehört, dass das Gerät ein inzwischen in die Jahre gekommenes Gerät von ProServ ersetzen sollte. Einsatzmöglichkeit und Arbeitsbedingungen, die an diesem Gerät möglich sind, sollten nach Möglichkeit erhalten bleiben. Eine Qualität sollte erreicht werden, die die Arbeit für Forschung und Lehre an der JGU in Hinblick auf die DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“ ermöglicht. Diese Grundbedingungen sind durch den SCAN MASTER 1 erfüllt.
Beim Einsatz im SDF ist von Vorteil, dass der SCAN MASTER 1 flexibel in der Aufstellung ist. Er ist auf Rollen beweglich, so dass sich während der ersten Arbeitsphase einen optimalen Standort im Werkstattraum entwickeln lies. Durch die Kombination mit einem motorisierten Arbeitstisch konnte ein auf den Anwender bezogener, anpassungsfähiger Arbeitsplatz erstellt werden. Auch künftig kann diese Aufstellung je nach Bedarf ohne großen Aufwand verändert werden. Damit muss man sich nicht mit einem einmal entwickelten Arbeitsplatz arrangieren, sondern kann diesen situationsbedingt organisieren.
Im Hinblick auf die Aufstellung und Arbeitsergonomie im SDF ist erfreulich, dass das Gerät umgebungslichtunempfindlich arbeitet und keiner gesonderten Raumlichtkontrolle bzw. einer kontrollierten künstlichen Raumausleuchtung bedarf. Das Gerät befindet sich auf einem nach Norden ausgerichteten Werkstattraum, der wie ein Tageslichtbüro genutzt werden kann, wodurch die Arbeitsbedingungen besser sind, als an anderen, mit Kunstlicht beleuchteten im SDF.
Der SMA SCAN MASTER 1 hat eine schlichte, kompakte und solide Erscheinung, was eine gute Haptik und Nutzung erlaubt, da fragile, diffizile Elemente vermieden wurden. Praktisch ist die obere Abdeckung durch eine Plexiglasscheibe, so dass eine unabsichtliche Berührung des Scannkopfes verhindert wird, der Scannprozess dennoch beobachtet werden kann und die Scheibe zugleich auch für die kurzzeitige Ablage von Objekten nutzbar ist.
Gegenüber dem älteren Buchscanner, hat der SCAN MASTER 1 auch den Vorteil, dass die Buchwippe ausgezogen werden kann, so dass leichter die zu scannenden Objekte positioniert werden können.
Das erste Projekt, welches mit dem SMA SCAN MASTER 1 verwirklicht wird, ist die Digitalisierung von Schallplatten. Diese dürfen die Glasscheibe, die sich zwischen Objekt und Scannkopf befindet, nicht berühren, damit durch den Anpressdruck, der bei einer Buchdigitalisierung sinnvoll sein kann, die Platte nicht beschädigt wird. Für dieses Projekt hilfreich ist daher die eingebaute horizontal verlaufende Lichtschranke, die verhindert, dass die Vorlage die Glasplatte berührt.
Durch eine steuerbare visuelle 3D Beleuchtung kann das Plattenrelief so ausgeleuchtet werden, dass ein optimales Abbildungsergebnis der Oberflächenstruktur entsteht. Eine besondere Qualität, die bei Buchscannern bisher nicht berücksichtigt wurde. In Hinblick auf die Objekterfassung bietet dies jedoch deutliche Vorteile, die auch für künftige SDF-Projektvorhaben (Digitalisierung von geprägten Einbänden, Druckgrafiken, Münzen, Druckplatten, Stoffen, organische Materialien wie Blätter u.a.) die Flachreliefs digitalisieren, sehr von Nutzen sein wird, um einen digitalen Repräsentanten zu erstellen, der über die zweidimensionale Erfassung hinaus, Qualitätsmerkmale der dreidimensionalen Scannvorlage abbildet.
Die Scannsoftware überzeugt durch eine anwenderorientierte Einsetzbarkeit.
Zusammenfassung: Der SMA SCAN MASTER 1 bietet für das Servicezentrum Digitalisierung und Fotodokumentation an der Mainzer Universitätsbibliothek einen hervorragenden Ersatz für die veraltete Scanstation. Der SCAN MASTER 1 ermöglicht dem Servicezentrum ein erweitertes Dienstleistungsspektrum in besserer Qualität anbieten zu können ohne die Anforderungen an Arbeitsergonomie aus den Augen zu verlieren.